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Veranstaltungsempfehlung: Hate Crime als menschenrechtliches Problem. Polizeiliche Datenerfassung, Schulung und Opferschutz in Österreich: Genese, Status Quo & Quo vadis?
25. April 2023 um 17:00 bis 19:00
„Hate Crimes“ haben als Straftaten, die aufgrund von Vorurteilen gegen bestimmte Gruppen von Menschen begangen werden, stärkere Auswirkungen als andere Delikte. Neben dem konkreten Opfer treffen sie alle Träger*innen desselben Identitätsmerkmals. Zugleich ist die Bereitschaft, solche Taten bei der Polizei anzuzeigen, oft geringer als bei Delikten ohne Vorurteilsmotive.
Vor diesem Hintergrund wurden 2019 in Österreich die Rechtsgrundlagen zu Ermittlung und Erfassung von Hasskriminalität verbessert, um einen opferzentrierten Zugang, die umfassende Identifikation und systematische Erfassung von Vorurteilsmotiven sowie die gezielte Aus- und Fortbildung der Strafverfolgungsbehörden zu gewährleisten. Anders als in Deutschland werden Hate Crimes dabei nicht als Teilmenge der politisch motivierten Kriminalität verstanden. Das österreichische Bundesministerium des Innern (BMI) untersuchte im Rahmen eines zweijährigen Projektes mit wissenschaftlicher Begleitung durch das Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie (IRKS) die Möglichkeiten einer verbesserten systematischen Erfassung von Vorurteilsmotiven bei Strafanzeigen. Für die mehr als 30.000 Polizist*innen wurden u.a. ein umfassendes E-Learning-Seminar und Präsenzschulungen erarbeitet sowie die Erfassung der „Vorurteilsmotive gemäß Opfergruppen“ modernisiert.
Richard Melichar stellt in seinem Vortrag dieses Projekt sowie die anschließenden Entwicklungen dar. Er ist Jurist und Ethiker und war als stellvertretender Abteilungsleiter sowie Menschenrechtskoordinator seit 2018 maßgeblich an Planung, Umsetzung und Weiterführung dieses Vorhabens beteiligt. Walter Fuchs hat dieses Projekt von 2019 bis 2021 als wissenschaftlicher Partner begleitet und auf Grundlage der neu erhobenen polizeilichen Daten sowie einer Dunkelfelduntersuchung eine umfassende Bestandsaufnahme zu Hasskriminalität in Österreich vorgelegt. Er hat seit Ende 2021 eine Professur für Kriminologie an der HWR Berlin inne.
Wir würden uns freuen, wenn wir Sie als Zuhörer:in begrüßen dürfen und Sie sich an der anschließenden Diskussion beteiligen. Eine Teilnahme ist entweder Online (ohne Voranmeldung) oder vor Ort in Präsenz möglich (s.u.).
Eine Veranstaltung des Forschungsinstituts für öffentliche und private Sicherheit (FÖPS Berlin) der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR Berlin).
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Teilnahme vor Ort
Die Veranstaltung findet am Campus Lichtenberg der HWR Berlin, Alt Friedrichsfelde 60 in Haus 6A Raum 008 (Erdgeschoss) statt. Sie können an diesem Werkstattgespräch gern vor Ort teilnehmen. Aus organisatorischen Gründen bitten wir Sie vorab um eine formlose Anmeldung per eMail an .
Sie erreichen uns am besten über folgende ÖPNV-Verbindungen: Bus 108/194 (Bildungs- und Verwaltungszentrum), Bus 192 (Alt-Friedrichsfelde), U5 (Friedrichsfelde), S5/S7/S75 (Friedrichsfelde Ost) und Tram-Linien M17 / 27 (Alt-Friedrichsfelde / Rhinstraße).
Teilnahme Online
Die Veranstaltung wird über den BigBlueButton-Videokonferenzse