Im Gespräch mit Axel Petermann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lange hatten wir diese Veranstaltung schon geplant und Herrn Petermann bereits vor anderthalb Jahren erstmals angefragt – am 11.10. hat endlich alles gepasst. Der Berliner Senat erachtete unsere Weiterbildungsveranstaltung als förderungswürdig und diverse Vorstandsmitglieder übernahmen die vielen verschiedenen Aufgaben, die eine große Veranstaltung im Vorfeld erfordern. Und vor allem konnte Axel Petermann in seinem vollen Kalender einen Termin für unsere Schöffinnen und Schöffen reservieren. Zwar arbeitet er natürlich nicht mehr im aktiven Polizeidienst, ist aber als äußerst erfolgreicher Buchautor ein sehr gefragter Gesprächspartner und wird außerdem im Februar 2026 sein neues Buch vorstellen.

Für die am Samstag anwesenden Schöffinnen und Schöffen bot Herr Petermann als zertifizierter Fallanalytiker mit jahrzehntelanger praktischer Erfahrung zunächst einen fundierten Überblick über die Theorie der Fallanalyse, insbesondere die Kunst, Tatorte zu interpretieren, selbst dann, wenn Tötungsdelikte lange zurückliegen und es am Tatort scheinbar nichts mehr zu entdecken gibt.

Der Vortrag machte die Theorie dann durch diverse Fallbeschreibungen lebendig und mit vielen Fotos anschaulich. Das war harte Kost und wird bestimmt in allen Zuhörern noch lange nachwirken. Es hat aber auch gut demonstriert, wie wichtig die Inaugenscheinnahme von Beweismitteln ist. Der Ablauf vor Gericht – diese Erfahrung haben bestimmt viele Schöffinnen und Schöffen schon selbst gemacht – ist doch allzu oft recht abstrakt und aktenbasiert. Im Grunde meinte Herr Petermann, sollten Gerichte grundsätzlich, oder jedenfalls sehr viel häufiger, als dies passiert, Vor-Ort-Termine wahrnehmen, weil das eigene Erleben einer Tatumgebung etwas zur Wahrheitsfindung beitragen kann, was Zeugenaussagen allein nicht immer leisten können.

Freundlicherweise stand Herr Petermann nach dem Vortrag noch diversen interessierten Nachfragen aus dem Zuhörerkreis Rede und Antwort, sodass unser Ziel erreicht wurde, diesen besonderen Aspekt von Ermittlungstätigkeit mit den Erlebnissen von ehrenamtlichen Richterinnen und Richtern an Strafgerichten in einen Austausch zu bringen.

Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an alle Teilnehmer und insbesondere Herrn Petermann für den spannenden und lehrreichen Nachmittag.